Seit  - nachweisbaren – zwanzig Jahren startet der Lichtenauer Ortsverein jährlich zur Bustour in eine schöne Region, eine sehenswerte Stadt in Deutschland.

So führten uns unsere Reisen nach Berlin, Hamburg, Dresden, Leipzig, Bremen, Lüneburg, Freiburg ... und in diesem Jahr nach Regensburg und an die Donau.

Am Freitagmorgen um 07.00 Uhr stiegen 49 erwartungsvolle Reisende am Bürgerhaus in den Bus der Fa. Friedrich, der in diesem Jahr von Chef Uwe Friedrich persönlich gesteuert wurde. Und, um es vorweg zu nehmen, sicher, souverän und humorvoll, wir werden uns gern ihm wieder anvertrauen.

So ging es dann los bei blauem Himmel und Sonnenschein in Richtung Süden. Nach einem guten Teil der Strecke erfolgte auf einem geeignetem Rastplatz der Stopp für das bekannte Frühstücksbuffet vom Tapeziertisch. Hier war unser Cheffahrer etwas überrascht, dass zwei der kleineren Tapeziertische kaum ausreichen, um ahle Wurscht, Eier, Hackbraten, Gurken, Kaffee und Kuchen etc. aufzunehmen.

Am frühen Nachmittag kamen wir in Regensburg an und Uwe konnte in den schmalen Straßen der Altstadt sein fahrerisches Können beweisen. Denn wie gewohnt hatten wir wieder ein sehr gutes Hotel gebucht, das "Achat Plaza Herzog am Dom", das ,wie es schon der Name sagt,  dem gotischen Dom aus dem 13. Jahrhundert direkt gegenüber liegt. Und damit wohnten wir im Herzen der Altstadt mit der Möglichkeit, alle historischen Plätze, Gebäude und auch Biergärten zu Fuß und in wenigen Minuten zu ereichen.

Die Stadtführungen am Nachmittag erfolgten demzufolge auch zu Fuß. Sachkundige Damen informierten über die römisch geprägte Geschichte Regensburgs vom Dom über die Porta Praetoria, zu Patrizierhäusern, Geschlechtertürmen nach römisch/italienischem Vorbild zum alten Rathaus bis an die Donau mit der Steinernen Brücke und dem ebenso historischen "Wurstkuchl", einer jahrhunderte alter Wurstbraterei.

Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Biergarten des dem Hotel angegliederten Wirtshauses "Welternburger am Dom" unter Bäumen und auf knirschendem Kiesbelag. Bei Bier und Wein ließen hier auch die meisten den Abend ausklingen.

Der Samstagmorgen hatte mit leichtem Regen begonnen und er begleitete uns auch auf unserer kurzen Fahrt an die Donau nach Kelheim und zur Befreiunghshalle, die hoch über Stadt und Donau thront.

So kamen die Schirme auch zum Einsatz auf dem kurzen Fußweg vom Parkplatz zum imposanten Rundbau auf dem Michelsberg.

Diese beeindruckende Halle ließ der bayerische König Ludwig I als Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten  gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 – 1815 errichten. Sie sollte als Mahnmal für die Einheit Deutschlands dienen, denn es war noch zergliedert in zahlreiche Königreiche und Fürstentümer. Diesem Wunsch zur Einheit trägt auch die im Fußboden mittig angebrachte Mahnung Rechnung.Sie lautet:

MOECHTEN DIE TEUTSCHEN NIE VERGESSEN WAS DEN BEFREIUNGSKAMPF NOTWENDIG MACHTE UND WODURCH SIE GESIEGT

Der Grundriss der Halle stellt ein 18-eckiges Polygon dar, im Innern der 45 Meter hohen Rundhalle stehen rundum 34 übermannsgroße geflügelte Siegesgöttinnen, die Victorien, gefertigt aus weißem Marmor.

Der Blick an die reichhaltige Kassettendecke rundet den imposanten Eindruck ab.

Mit dem Schiff ging es anschließend von der Anlagestelle Kelheim durch die Weltenburger Enge. Hier schlängelt sich die Donau durch die bis zu 70 m hohen Kalkfelsen. Die Stelle wird gern als "Donaudurchbruch" bezeichnet, was geografisch nicht stimmt, denn den Durchbruch durchs Kalkgestein hatte sich ein ursprünglicher Nebenfuß der Donau über Jahrmillionen erarbeitet. Die Urdonau floss ursprünglich weiter nördlich und schuf das Altmühltal bevor sie sich vor ca. 150.000 Jahren ein neues Bett und den Weg durch die Weltenburger Enge suchte.

Ist diese Enge passiert, weitet sich das Tal ein wenig und und in der nächsten Flussbiegung kommt das Kloster Weltenburg mit seiner Anlegestelle in Sicht. Dort waren wir zum Mittagtisch angemeldet und ließen uns die Schmankerl eines typischen bayerischen Wirtshauses schmecken. Es folgte, je nach Interessenlage, ein Besuch in der Klosterkirche oder eines Geschenk- und Andenkenladens, die in der großen Klosteranlage auch noch ihren Platz fanden.

Am frühen Nachmittag ging es dann zu Fuß oder per Shuttle zum nahegelegenen Parkplatz, auf dem Uwe mit unserem Bus wartete.Weil es bis zu diesem Zeitpunkt noch leicht genieselt hatte, bot es sich an, die Flasche des gespendeten Schnapses kreisen zu lassen. Wir danken unseren Spendern, deren "Medizin" hilfreich ist nach zu großer Haxe oder zu fetter Sahne.

Da die Entfernungen nur kurz sind, waren wir bald wieder in Regensburg und konnten nach eigenem Gutdünken nochmal die Stellen aufsuchen, die beim Stadtrundgang neugierig gemacht hatten.

Und diese im Krieg unzerstörte Altstadt bietet unglaublich viel. Von den unübersehbaren Spuren der Römer bis zum "Immerwährenden Reichstag" von 1663 bis 1806. Dutzende Gesandte aus allen Gegenden des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" tagten in der Stadt und residierten mitsamt Gefolge. Gut vorstellbar, wieviel Reichtum schon dadurch in die Stadt kam.

Gegen Abend, nachdem der Wissensdurst gestillt war, trafen sich unsere Mitreisenden grüppchenweise in einem der zahlreichen Biergärten der Stadt. Häufig mit den unübersehbaren Türmen des Doms im Blick, die uns den Rückweg zum Achat Hotel Herzog am Dom wiesen.

Nach ausgiebigem Frühstück stand  wieder die Heimreise an. Doch nicht auf direktem Wege sondern mit weiterem Programm.

Unser Ziel am Sonntagmorgen lag wiederum hoch über der Donau und war nach kurzer Fahrtstrecke und anspruchsvollem Anstieg erreicht, die Walhalla.

Ein weiterer Prunkbau des bauwütigen bayerichen Königs Ludwig I, der auch mit diesem Monumentalgebäude nach griechischem Vorbild die Einheit der deutschen Völker anmahnen wollte. Zur Einweihung im Jahre 1842 nach zwölfjähriger Bauzeit waren 96 Büsten verstorbener deutscher Künstler, Schriftsteller und anderer, nach damaliger Sicht bedeutender, Persönlichkeiten ausgestellt.

Derzeit zeigen 131 Büsten und 65 Gedenktafeln einen Querschnitt deutscher Geschichte. Auch Edith Stein, Opfer des Nationalsozialismus und Namensgeberin unseres Edith-Stein-Hauses, hat hier ihren wohl verdienten Platz gefunden.

Der nächste Zwischenstopp in Richtung Norden erfolgte in Laaber an der dortigen Confiserie Seidel.

Dem unglaublichen Angebot an Pralinen und Schokoladeprodukten in jeglicher Form konnte Keiner widerstehen. Wer ursprünglich nur zum Schauen kam, fand letztlich doch ein, zwei oder auch mehr Mitbringsel für sich selbst oder die Lieben zuhause.

Weiter ging es nach Norden nach Parsberg-Hörmannsdorf in der Oberpfalz zur Mittagspause im Landgasthof "Schöll". Wer deftig bayerisch gewählt hatte war sehr zufrieden, die Fischesser hatten keinen guten Tag erwischt.

Es folgte eine flüssige Rückreise bei schönstem Sonnenschein über die "Thüringer-Wald-Autobahn" mit der obligatorischen Abfrage unserer Mitreisenden nach dem Ziel im nächsten Jahr. Auch diesmal gab es wieder eine breite Palette mit Reisewünschen. Der Vorstand wird wieder ein attraktives Ziel daraus auswählen. Denn am Ende der diesjährigen Reise herrschte Einigkeit darüber, daß Regensburg eine tolle Stadt ist und ein großartiges Ziel war. Und so kamen wir pünktlich und zufrieden gegen 20.00 Uhr wieder in Heli an.

 

 

181013 herbstfest

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