Schon um 7.00 Uhr in der Früh startete der Reisebus am Freitag, dem 13. ! mit 46 erwartungsfrohen Teilnehmern zur dreitägigen Fahrt nach Freiburg im Breisgau. Gutes Wetter war vorhergesagt und, um es vorweg zu nehmen, es wurden wunderbare sonnige Tage im Goldenen Oktober. Nach einigen Stunden Fahrt die erste große Pause mit dem altbekannten üppigen Früchstücksbuffet.

Gestärkt durch Ahle Wurscht und Käse, Eier, Hackbraten und Kuchen, ging es dann weiter gen Süden und am frühen Nachmittag erreichten wir bei herrlichem Sonnenschein unser Ziel in Freiburg. In Sichtweite des Münsters erwarteten uns schon zwei Stadtführerinnen, die uns aufgeteilt in zwei Gruppen durch die beeindruckende Altstadt führten. Bei dieser Gelegenheit wurde schon Ausschau gehalten nach den interessantesten Wein- und Bierlokalen, in denen dann der "Sommerabend" verbracht werden sollte und bereits nach dem Einchecken wurden in der Nachmittagssonne auf dem Marktplatz die ersten Schoppen Badischen Weines genossen.

Nach dem Abendessen im Hotel, knapp 100 m von Münster und Altstadt entfernt, zogen die Grüppchen los. Sehr schnell zeigte sich, dass Freiburg eine Großstadt mit ca. 230.000 Einwohnern und Universitätsstadt ist und offenbar alle diese warmen Abende nutzen wollten. Mit größeren Gruppen war in Biergärten und vor den Weinlokalen kein Platz zu finden, aber in kleineren Einheiten kamen alle noch unter. So kehrten alle nach dem einen oder auch zweiten Viertele völlig entspannt ins Hotel zurück. Ins Wasser konnte keiner fallen, denn die Wahrzeichen Freiburgs, die "Bächle", die als offene Wasserrinnen durch viele Straßen der Altstadt führen, lagen trocken. Die jährlichen Überprüfungs- und Reparaturarbeiten waren in diesen Wochen gerade fällig.

Der Samstag erwachte, wie der Freitag gegangen war: Blauer Himmel über Freiburg und dem Breisgau, die Sonne vergoldete die 117 m hohe Turmspitze des Münsters. Nach ausgiebigem Frühstück gut gerüstet lenkte Axel seinen Bus in die Weindörfer des Südschwarzwaldes. Dort holten wir Bärbel ab, studierte Geologin und Weinbäuerin. Sie führte uns kenntnisreich diesen ganzen Samstag durch Breisgau, Elsaß und Kaiserstuhl.

Beeindruckend die von Generationenen angelegten Weinterassen, mit denen die Winzer die fruchtbaren Lößböden vor der Erosion durch Wasser und Wind schützen und in den sonnenverwöhnten Lagen hervorragende Weine keltern.
In Breisach überquerten wir den Rhein und erreichten über Neuf Brisach, dem französischen Pendant, bald Colmar.

Wie alle Elsasser Städte hatte auch das heute fast 70.000 Einwohner zählende Colmar die Last der zahlreichen deutsch-französischen Kriege zu tragen. Je nach Kriegslage und -ausgang wechselte die  Natinalität. Mal französisch, mal deutsch, seit dem Ende des 2. Weltkrieges wieder französisch, auf jeden Fall europäisch.

Bärbel führte einen Teil unserer Gruppe zu Fuß in und durch die malerische Altstadt, ein zweiter Teil nutzte das Bähnchen zur Excursion. Die großartig restaurierten und erhaltenen Fachwerkgebäude erzählten ihre jahrhunderte alte Geschichte, kunstvolle schmiedeeiserne Schilder weisen auf Metzgerei, Bäckerei und weitere Handwerksberufe hin.
Das am Fluß Lauch malerisch gelegene Viertel Krutenau wird auch Petite Venice (Klein Venedig)
genannt. Direkt am Fluß ist auch die Markthalle der Stadt gelegen, ein heller betriebsamer Bau, in dem viele unserer Gruppe bei Schinken und Wein, Kaffee und Flammkuchen eine Pause einlegten.

In dieser schönen Stadt könnte man Tage verbringen und es sich bei südländischem Flair gut gehen lassen. Für uns ging es aber weiter, schließlich wartete am Kaiserstuhl noch eine Kellereibesichtigung mit Weinprobe auf uns. Beim Winzer Landerer in Ober-Rottweil wurden wir mit einem ersten Schoppen im Hof in der warmen Nachmittagssonne freundlich empfangen. Die junge Winzerin führte durch das Anwesen und sprach mit Begeisteruung über ihre Weine, die uns anschließend bei Käse und Brot in der Probierstube schmeckten.

Nachdem manche Kiste im Bus verstaut war, ging es wieder Richtung Heimat und wir verabschiedeten dankbar unsere schwäbelnde Reiseführerin Bärbel. Nach dem Abendessen im Hotel schwärmten auch an diesem wiederum sommerlichen Oktobertag alle in die Altstadt. Schließlich galt es Abschied zu nehmen von Weinlokalen und Biergärten dieser sonnenverwöhnten Stadt.

Auch der Sonntagmorgen verbreitete sofort wieder gute Laune. Die Sonne schien, ein wolkenloser blauer Himmel begrüßte uns. Nach letztem Frühstück in Freiburg wurden die Koffer verstaut und wir starteten in Richtung Schauinsland. Dieser Hausberg der Freiburger ist immerhin 1284 m hoch. Er ist auf verschiedene Arten zu erreichen, die schönste wohl mit Deutschlands längster Kabinenumlaufbahn, die  die 3600 m lange Strecke in knapp 20 Minuten zurück legt.

Die Talstation Horben liegt etwa 10 km von der Stadtmitte entfernt und auf dem Weg war für unseren Fahrer Axel ein Hindernis eingebaut. Ein schmales und niedriges Torgebäude überspannt die Straße und erschien unüberwindbar. Doch Axel kennt sein Fahrzeug und bugsierte den großen Bus in Millimeterarbeit unter den Stromleitungen der Straßenbahn hindurch.

Die anschließende Fahrt in den Gondeln war ein Genuß für sich. Nach dem ersten Masten weitet sich die Aussicht, Freiburg wird sichtbar. Mit jedem Höhenmeter weitet sich der Blickwinkel, die Stadt wird kleiner, die Übersicht größer, Kameras und Handys klicken. Oben angekommen heißt es sich entscheiden. Museumsbergwerk besuchen, in dem über Jahrhunderte Silber, Blei und Zink abgebaut wurde, oder den Eugen-Keidel-Turm = Schauinsland-Turm aufsuchen um weitere 22 m in die Höhe zu steigen.

Bewegung war angesagt und die meisten marschierten nochmal die knapp 2 km zum Turm. Bereits nach 500 m lud die erste Sonnenterrasse mit Bänken zum Verschnaufen ein. Der weitere Weg zum Turm ging zwar stetig bergauf, war aber von Jedem zu schaffen. Die Belohnung erfolgte auf dem Plateau mit einer wundervollen Sicht auf Freiburg, die Oberrheinebene, Vogesen und Hochschwarzwald. Der Blick vom Turm war fantastisch. Angeblich kann man sogar den Mont Blanc von dort sehen, vermutlich ist es eher ein Erahnen oder die Wetterlage muss tatsächlich außergewöhnlich (Inversion) sein.

Die Jacken wurden nicht gebraucht, es herrschte nahezu Windstille und wir konnten noch vor dem Mittagessen in der Berggaststätte das erste Hefeweizen auf der Sonnenterrasse trinken.
Dann hieß es Abschied nehmen vom Breisgau. Die Serpentinen abwärts vom Schauinsland meisterte Axel gewohnt sicher und souverän, eine letzte Fahrt durch Freiburg, nun ging es Richtung Norden.

Auf der Rückfahrt wurden wieder Zettel verteilt und die Frage gestellt:"Wohin soll die Reise im nächsten Jahr gehen ?"
Die Auszählung ergab eine klaren Favoriten, nämlich "Lüneburg". Den zweiten Platz belegte Münster, gefolgt von Regensburg auf dem dritten Platz.
Der Vorstand wird umgehend mit den Planungen beginnen, wir melden uns bei unseren bisherigen Mitfahrern und vielleicht auch neuen Gästen sobald wir ein Grundprogramm erarbeitet haben.

 

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